Dabei können Sie eine Menge tun, um Ihre Mitarbeiter zu unterstützen und psychische Belastungen zu reduzieren. Meist ist vielen Personalverantwortlichen zwar klar, welche Faktoren hier eine Rolle spielen. Doch geeignete Maßnahmen werden oft nicht ergriffen. Denn trotz besseren Wissens warten viele Unternehmen damit, Abhilfe zu schaffen. Erst, wenn der Leidensdruck zu groß ist, die Zahlen unaufhaltsam in den Keller gehen oder Mitarbeiter reihenweise durch Krankheit oder Kündigung ausfallen, werden viele Unternehmen aktiv und Ressourcen frei gemacht. Doch ist das Kind erst mal in den Brunnen gefallen, dauert es länger und wird teurer, eine gesunde Unternehmenskultur zu etablieren. Mal eben eine Stressmanagementseminar oder ein Kommunikationsseminar durchzuführen, bringen keine dauerhafte Lösungen. Psychische Belastung zu reduzieren und Gesundheit zu fördern ist ein Prozess, der in der Unternehmenskultur verankert sein muss und an dem es ständig zu arbeiten gilt. Denn verantwortungsvolles Handeln bedeutet, rechtzeitig und nachhaltig zu handeln. Davon profitieren alle Beteiligten.
Wenn Sie es ganz richtig machen wollen, fangen Sie an der Basis an: Dabei identifizieren Sie die Belastungsfaktoren gemeinsam und ganz konkret mit Ihren. Anschließend finden Sie die für Sie und Ihre Mitarbeiter geeigneten Maßnahmen und bringen Sie auf den Weg. Ein nützliches und zudem noch gesetzlich vorgeschriebenes (!) Instrument ist die Psychische Gefährdungsbeurteilung nach § 5 (ArbSchG).
Trotz des Wortes „Beurteilung“ geht es hier nicht darum, dass Sie oder Ihre Führungskräfte die psychische Belastung Ihrer Mitarbeiter einschätzen, sondern die Mitarbeiter werden selbst befragt. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die teilweise abhängig von der Mitarbeiterzahl sind.