Wir leben in einer Zeit, die uns ermutigt: „Du kannst alles haben.“ Mehr Freiheit. Mehr Erfolg. Mehr Selbstverwirklichung. Mehr Ich.
Ja, es ist wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und gut für sich zu sorgen. Das betone ich auch immer wieder in meinen Seminaren. Gleichzeitig geht es aber auch darum, das Gegenüber wahrzunehmen — und Beziehungen, ob privat oder beruflich, bewusst und positiv zu gestalten.
Es ist die Balance, die uns trägt. Denn was passiert, wenn das Ich immer größer wird und das Du kleiner? Wenn wir vergessen, dass uns da ein Mensch gegenübersitzt, der genauso fühlt, genauso hofft, genauso verletzlich ist wie wir — und trotzdem auch anders ist?
In Beziehungen:
Wir alle wollen gesehen, gehört, verstanden werden. Doch wie oft sagen wir Sätze wie: „Du übertreibst mal wieder maßlos.“ oder „Du bist so empfindlich, entspann dich doch mal!“ Oder wir vergleichen: „Du bist genau wie dein Vater/deine Mutter.“
Diese schnellen Urteile schaffen Distanz, statt Nähe. Wann haben wir zuletzt wirklich hingespürt, was der andere gerade braucht — nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus Liebe?
Im Freundeskreis:
Wir sagen Treffen ab, weil wir plötzlich etwas Spannenderes vorhaben: „Ach komm, so wichtig ist das doch nicht.“ Oder wir reden lieber über uns selbst, statt einmal still zuzuhören. Oft merken wir gar nicht, wie verletzend das sein kann.
Im Büro:
Wie oft denken oder sagen wir: „Der Kollege X hat mal wieder nicht richtig mitgedacht.“ Wir sind genervt, weil jemand langsamer arbeitet oder Fehler macht. Unsere eigenen Bedürfnisse und unsere Eile stehen im Vordergrund.
Oder: „Können wir das Thema bitte einfach schnell abhaken? Ich habe noch einen Folgetermin.“ oder „Das steht doch alles schon im Protokoll, müssen wir wirklich nochmal darüber sprechen?“
Eilige, pragmatische Antworten — statt Raum, um einander wirklich zuzuhören.
Als Führungskraft:
„Schicken Sie mir das einfach per Mail, ich lese es irgendwann.“
Solche Sätze entstehen oft aus Stress, vermitteln aber schnell: Dein Anliegen ist gerade nicht wichtig. Gerade in herausfordernden Zeiten wird Druck unbewusst weitergegeben — dabei wären Zuhören und Unterstützung so wertvoll.
Im Alltag:
Wir seufzen: „Meine Güte, ist die Kassiererin heute wieder lahm.“ oder „Kann der Fahrer vor mir mal Gas geben? Was ist denn mit dem los?“
Wir werden ungeduldig, weil wir in Eile sind. Dabei vergessen wir leicht: Auch die anderen sind Menschen — mit ihrem eigenen Tempo, ihren eigenen Herausforderungen, ihren eigenen Sorgen.
Viele Menschen handeln bereits heute mit großem Herzen — und vielleicht gehören auch Sie dazu: Sie hören zu, helfen, unterstützen, engagieren sich ehrenamtlich — oft leise, ohne Applaus. Sie sind die stillen Held:innen unseres Alltags, die unsere Gesellschaft zusammenhalten.
Doch es muss nicht immer das große Ehrenamt sein. Oft reicht es schon, wenn wir in unserem direkten Umfeld mit ein wenig mehr Achtsamkeit, Wärme und Geduld unterwegs sind.
Selbstlosigkeit bedeutet nicht, sich selbst aufzugeben oder kleinzumachen. Es bedeutet: Ich stelle meine eigenen Wünsche manchmal zurück — nicht, weil ich Konflikte vermeiden möchte, nicht aus mangelnder Durchsetzungsfähigkeit, nicht um nett zu wirken, sondern aus echtem Respekt. Aus dem Herzen.
Auch bei Menschen, die uns vielleicht gar nicht so nahestehen: Kolleg:innen, Supermarktangestellte, Busfahrer:innen, Mitreisende …
Weil du genauso wichtig bist wie ich.
Weil du genauso ein Mensch bist — mit deinen eigenen Träumen, Bedürfnissen und Gefühlen.
Hier entsteht echte Verbindung. Nähe. Vertrauen.
Beziehungen — beruflich wie privat — werden leichter, echter und erfüllender, wenn wir uns selbst nicht immer an die erste Stelle setzen. Dann entsteht mehr Wärme. Und vielleicht können wir uns gegenseitig dann wirklich sehen — und gesehen werden.
Es geht mir dabei nicht darum, den moralischen Zeigefinger zu heben. Auch ich stehe immer wieder vor der Herausforderung, mein Gegenüber genauso wichtig zu nehmen wie mich selbst. Doch es ist mir eine Herzensangelegenheit, unser Miteinander wohlwollender, respektvoller, wertschätzender und achtsamer zu gestalten.
Gemeinsam können wir wirklich erfolgreich sein. In einem Team, einer Gesellschaft, einem Freundeskreis, wenn echte Verbindung und Vertrauen wachsen. Das, was wir uns heute so sehr wünschen.
Auch eine Unternehmenskultur, die auf gegenseitigem Verständnis und Rücksichtnahme basiert, ist langfristig gesünder, leistungsfähiger — und zieht Menschen an, die bleiben wollen.
Ich lade Sie herzlich ein, dieses Thema gemeinsam mit mir weiterzudenken — ob in einem Workshop, einem Impulsvortrag oder einem persönlichen Austausch. Lassen Sie uns gemeinsam schauen, wie wir mehr Wärme, Vertrauen und echte Verbindung in Ihre Führung, Ihr Team oder Ihr Unternehmen bringen können. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören!
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen