Innere Stärke in bewegten Zeiten: Resilienz stärken

Wie wir psychisch gesund bleiben, wenn Wandel Alltag ist.

Die weltpolitische Lage sorgt bei vielen Menschen für ein Gefühl der Instabilität. Zugleich stehen viele Unternehmen unter Veränderungsdruck: neue Technologien, neue Strukturen, neue Anforderungen – manchmal sogar ohne klares Zielbild.
Das erzeugt Verunsicherung. Nicht im Sinne von Überforderung – sondern als stille, oft unausgesprochene Grundspannung:

  • Was gilt eigentlich noch?
  • Wo geht die Reise hin – mit meinem Team, meiner Organisation, meiner Arbeit?
  • Wie viel Einfluss habe ich wirklich – und wie viel passiert einfach mit mir?

 

Hier fünf resiliente Strategien für bewegte Zeiten:

1. Mut zur Wahrnehmung – auch wenn es (noch) keine Lösung gibt

Unser Gehirn sucht instinktiv nach Klarheit. Doch in Veränderungsprozessen gibt es oft keine sofortigen Antworten. Die Kunst besteht dann darin, trotzdem hinzuschauen – auf das, was in uns vorgeht. Denn Resilienz beginnt mit dem Mut, die eigenen Gefühle ehrlich wahrzunehmen, ohne sie gleich ändern zu müssen. Dies ist der erste Schritt der AAA-Methode: Awareness – achtsames Hinspüren statt impulsivem Funktionieren.

  • Was fühle ich gerade – Unsicherheit, Frust, Sorge, Leere?
  • Was zeigt mir dieses Gefühl über mein Bedürfnis nach Orientierung, Einfluss oder Sicherheit?

Sich verunsichert zu fühlen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Bewusstsein.

2. Emotionale Erlaubnis – statt innerem Widerstand

Wir lernen früh, unangenehme Gefühle zu unterdrücken. Doch das kostet Kraft.
Der zweite AAA-Schritt ist daher Acceptance: Gefühle dürfen da sein, auch wenn sie nicht „professionell“ wirken. Erlauben Sie sich bewusst: „Es ist okay, dass ich mich gerade so fühle – auch wenn ich nicht weiß, wie es weitergeht.“

In Organisationen braucht es mehr Räume für genau diese Sätze – sie öffnen Türen für echte Verbindung.

3. Handlungsspielraum finden – im Kleinen wie im Großen

Resilienz heißt nicht, alles zu kontrollieren. Sondern das zu gestalten, was im eigenen Einflussbereich liegt.
Das ist der dritte AAA-Schritt: Action. Nicht als hektischer Aktionismus – sondern als bewusste Entscheidung für Wirksamkeit:

  • Was kann ich konkret tun, um mir Orientierung oder Halt zu geben – heute, jetzt?
  • Was will ich (nicht mehr) mittragen – im Team, im Projekt, in der Kultur?

4. Beziehung statt Rückzug: Psychologische Sicherheit in Unternehmen fördern

Verunsicherung macht oft still. Doch gerade jetzt braucht es Austausch. Resiliente Teams erlauben nicht nur fachliche, sondern auch emotionale Kommunikation.

Ein Tipp:
Führen Sie kurze wöchentliche „Emotions-Check-ins“ ein mit Fragen wie:

  • Was war diese Woche emotional fordernd?
  • Was hat mir geholfen, dranzubleiben oder durchzuatmen?

Psychologische Sicherheit entsteht, wenn Menschen sagen dürfen, was ist – ohne Angst vor Bewertung.

5. Werte leben – gerade jetzt

Veränderung rüttelt an Gewissheiten. Umso wichtiger wird die Orientierung an den eigenen Werten:

  • Wofür stehe ich – auch wenn um mich herum vieles schwankt?
  • Welcher Wert gibt mir in dieser Situation Richtung?
  • Wie kann ich ihn heute sichtbar machen – in einem Gespräch, einer Entscheidung, einer Haltung?

Sinn entsteht nicht nur durch große Visionen – sondern im täglichen Handeln im Einklang mit dem, was für uns zählt.

Fazit:
Resilienz bedeutet nicht, immer eine Antwort zu haben. Sondern bei sich zu bleiben, wenn alles in Bewegung ist. Wahrzunehmen, zu akzeptieren, bewusst zu handeln – im Innen wie im Außen.

Wenn Sie Resilienz als Haltung im Team oder in der Organisation stärken wollen, begleite ich Sie gern. Ob mit Workshops, Impulsen oder einem geschützten Raum zur Selbstklärung.

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