
Zurück zum Sein
Warum nicht nur Führungskräfte Authentizität und Präsenz wiederentdecken müssen.

Warum nicht nur Führungskräfte Authentizität und Präsenz wiederentdecken müssen.
Laut aktuellen Studien haben wir immer noch ein großes Problem in der Führungskultur. Die meisten Führungskräfte messen sich selbst weiterhin daran, wie viel sie besitzen – sei es Macht, Einfluss, die Anzahl der Mitarbeiter oder Budget. Hinzu kommt, dass angeblich viele jegliche Motivation zur Weiterentwicklung verloren haben oder nur halbherzig und disziplinarisch führen, weil sie eigentlich gar nicht wissen, wie mitarbeiterorientierte Führung eigentlich geht.
Natürlich trifft das nur auf einen Teil zu. Doch es sollen immer noch mehr als 60 % sein. Was folgt daraus?
Eine tiefe Entfremdung von sich selbst und zu den Mitarbeitern. Dann kann Führung natürlich nicht funktionieren. Zumindest nicht nach deren eigentliche Bedeutung: Menschen zu inspirieren, zu leiten und zu unterstützen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Denn dazu braucht es Menschen, die ihre Fähigkeiten und Unsicherheiten kennen – und akzeptieren. Menschen, die kontaktfreudig und empathisch sind. Menschen, die mutig sind, trotz Ängste oder Sorgen zu handeln und Beziehungen zu gestalten. Menschen, die sich trauen, sich zu zeigen, mit ihren Schwächen und Stärken. Und um das zu können, braucht es Bewusstsein für sich selbst. Für das, was wir sind: Menschen. Keine Position und keine Rolle. Wir alle müssen, um uns weiter zu entwickeln, erst mal wieder den Weg zurück finden: zurück zum Sein.
„Zurück zum Sein“ bedeutet, sich wieder auf die wesentlichen Aspekte der eigenen Persönlichkeit zu besinnen. Es geht darum, Authentizität, Präsenz und ein tiefes Verständnis für sich selbst und andere zu kultivieren. Statt sich über Statussymbole oder Hierarchien zu definieren, sollten wir lernen uns selbst lieben zu lernen. Uns selbst zu reflektieren, unseren inneren Wert zu erkennen, und den unsere Kollegen und Mitarbeiter.
Führungskräfte haben oft mit Sorgen, Ängsten und Nöten zu kämpfen, genauso wie jeder andere Mensch. Sich hinter dem eigenen Status zu verstecken, ist oft ein Schutzmechanismus, um die eigene Verwundbarkeit zu verdecken. Die Ironie ist jedoch, dass genau das von den Mitarbeitern wahrgenommen wird. Ein echtes Verstecken ist gar nicht möglich – es ist ein offenes Geheimnis. Jeder weiß darum, und das belastet zusätzlich. Den Kopf in den Sand zu stecken, trickst das unzureichende Gefühl nicht aus. Nicht angreifbar oder verletzlich zu erscheinen, führt nur zu weiterer Entfremdung und manchmal gar zu Erschöpfung.
Authentizität ist kein bloßes Schlagwort; sie ist ein fundamentaler Bestandteil erfolgreicher Führung. Ja, eines glücklichen Lebens. Eine authentische Führungskraft kennt sich, ist echt und traut sich, sich auch so zu zeigen. Sie schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit. Dazu gehört, sich als Mensch mit all seinen Schwächen und Verletzlichkeiten zu zeigen. Wahre Führung traut sich, menschlich zu sein. Und das muss wieder erlernt werden.
Um zurück zum eigenen Sein zu finden und wahre Authentizität zu entwickeln, sind tiefgehende Fragen zur Selbstreflexion entscheidend. Diese Fragen helfen, sich selbst besser zu verstehen, die eigenen Werte zu erkennen und die innere Ausrichtung zu klären:
Sich verletzlich zu zeigen, ist nicht Schwäche, es ist Stärke. Es erfordert Mut, die eigenen Ängste und Unsicherheiten offen zu kommunizieren und dadurch eine tiefere, authentischere Verbindung zu anderen zu ermöglichen.
In einer Zeit, in der Effizienz, Produktivität und Statussymbole oft über alles gestellt werden, ist es wichtiger denn je, dass Führungskräfte den Weg zurück zum Sein finden. Authentizität, Präsenz und ein tiefes Verständnis für sich selbst und andere sind keine Luxusgüter, sondern essenzielle Bestandteile einer nachhaltigen und effektiven Führungskultur. Indem Führungskräfte den Fokus vom Haben auf das Sein verlagern und sich trauen, menschlich zu sein, können sie nicht nur ihre eigene Lebensqualität verbessern, sondern auch eine positive und inspirierende Arbeitsumgebung schaffen, die langfristig zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.
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Gabriela Wischeropp
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