Krisen zu Chancen machen: So aktivieren Sie Ihre Ressourcen und Ihr Immunsystem.

Stress reduzieren, innere Ruhe und Gelassenheit stärken!

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Gehören Sie eher zu den Menschen, die in allem was Gutes finden? Oder hadern Sie gern mit den Umständen? Gesünder ist natürlich ersteres, doch nicht jeder kann eine Situation so annehmen, wie sie gerade ist und daraus das Beste machen. Manche Menschen müssen sich das antrainieren. Das kann mühsam sein, ist aber sehr lohnenswert!

Derzeit ist die ganze Welt im Ausnahmezustand. Und ausgerechnet bei den Grundbedürfnissen der menschlichen Natur müssen wir uns einschränken. Schon Maslow hat gesagt, dass soziale Kontakte, das Gefühl der Sicherheit sowie Essen und Trinken zu den Grundbedürfnissen gehören, die erfüllt sein müssen, damit wir uns zufrieden fühlen. Doch in der aktuellen Krisensituation, in der sich die Rahmenbedingungen ständig ändern, haben wir all dies nicht. Diese Unsicherheit aktiviert unsere Überlebensinstinkte. Unser Stammhirn sendet entsprechende Signale und unser Nervensystem ist in Hab-Acht-Stellung. In so einem Zustand, ist es schwierig Zufriedenheit oder gar Glück zu empfinden, was wiederum für ein gut funktionierendes Immunsystem wichtig ist.

Was tun bei Überforderung?

Jeder von uns steckt gerade in einer Situation, die uns fordert, und teilweise auch überfordert. Sei es, dass wir allein im Homeoffice vor uns hin arbeiten, im Unternehmen mit Personalausfällen und Umorganisationen beschäftigt sind, Umsatzeinbrüche zu verzeichnen haben, Kinder oder ältere Familienangehörige betreuen müssen, in Quarantäne zu Hause sitzen oder einfach nur gelangweilt sind, weil wir gerade gar nichts zu tun haben … Nun können wir warten bis sich die Lage irgendwann wieder bessert und sich der Spuk in Luft auflöst, damit wir uns wieder gut fühlen oder wir können das Leben trotzdem genießen. Es liegt an uns selbst.

Doch wie erkenne ich die Chancen, die in dieser Lage stecken, wenn ich nicht von Natur aus schon der geborene Optimist bin? Es geht darum, die eigene Sichtweise zu verändern und einen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Statt auf Mangel, Schwächen, Einschränkungen und Risiken zu schauen, gilt es, Stärken, neue Freiheiten, persönlichen Reichtum und innovative Möglichkeiten wahrzunehmen. Und dabei helfen Herz und Gehirn. Im Laufe der menschlichen Entwicklung haben sich glücklicherweise weitere Gehirnareale gebildet, die uns bei einer kreativen Lösungsfindung helfen. Und das in Zusammenarbeit mit unserem Herz.

Was hat unser Körper damit zu tun?

Kreativität und Chancenerkennung entsteht, wenn unser gesamter Organismus in einem harmonischen Zustand ist. Kohärenz nennt sich das in der Fachsprache. Diese Kohärenz kann über die Messung der Herzratenvariabilität sichtbar gemacht werden und hängt direkt mit unserem emotionalen Zustand zusammen. Wenn Sie in Stress geraten, durch Sorgen, Unzufriedenheit oder auch Langeweile, kommt Ihr Organismus in einen chaotischen Zustand. Lösungsfindung und logisches Denken sind dann stark eingeschränkt. Wenn Sie jedoch ausgeglichen, entspannt und zufrieden sind, funktionieren Denken und Intuition deutlich besser.

Das kennen Sie sicher auch: Sie haben ein Problem und grübeln tagelang, ohne dass Sie eine Idee haben, wie Sie dieses Problem lösen können. Und plötzlich – über Nacht, unter der Dusche oder in einer Situation, in der Sie es ganz sicher nicht erwartet haben, fällt es Ihnen plötzlich wie Schuppen von den Augen und Sie haben die Lösung! Warum? Weil Sie in einem entspannten Zustand waren und losgelassen haben. Ihre Körperfunktionen haben sich harmonisiert und Ihre Herz-Gehirn-Kommunikation verbesserte sich deutlich. Das Herz als Sitz für Intuition und das Gehirn für das logische Denken haben zu Ihrem Wohle wunderbar zusammen gearbeitet. Und: Ihr Immunsystem wird durch einen kohärenten Zustand gestärkt.

Wenn Sie jetzt nicht auf diese Zufälle warten wollen, dann können Sie Kohärenz willentlich erzeugen. Praktizieren Sie schon Entspannungstechniken? Dann kennen Sie sicherlich die entsprechenden Effekte. Falls Sie jedoch wenig Zeit haben oder bisher noch gar nichts machen, so gibt es einfache Übungen, die aber höchst effektiv sind.

Praxistipps: So kommen Sie in einen kohärenten Zustand, aktivieren Ihre Ressourcen und stärken Ihr Immunsystem. 

Die einzige Zeit, die wir haben, ist jetzt. Die Kunst ist, Lebensfreude als Grundhaltung zu verankern. Wenn Sie sich selbst genügen und Ihr pures Dasein genießen können, hat das Effekte auf alle Ihre Lebensbereiche und Ihre Beziehungen. Sie sind weniger abhängig von äußeren Bedingungen und reduzieren dadurch Stress. Damit einher geht eine „innere Freiheit“, die selbst dann bereichernd ist, wenn es keine oder kaum äußere Freiheit gibt. So, wie wir es jetzt erleben.

Im ersten Schritt geht es immer erst darum, eine Situation zu akzeptieren. Schon der Dalai Lama hat gesagt, dass nichts entspannender ist als das anzunehmen, was kommt – oder eben gerade ist. Denn innerer Widerstand erzeugt Stress, und der schadet der seelischen und körperlichen Gesundheit. Erst in der Entspannung ist es möglich, lösungsorientierte Veränderungen vorzunehmen.

Innenschau statt Außenorientierung:

Gelassenheit, innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu erfahren, ist in jeder Lebenssituation erstrebenswert. Wir sind so oft mit unserer Aufmerksamkeit im Außen: bei Projekten, Vorhaben, vergangenen oder zukünftigen Terminen und vielem mehr. Wenn Sie sich schon immer mal Zeit für Entspannungstechniken nehmen wollten, jetzt ist die beste Gelegenheit. Die Palette ist groß und reicht vom Autogenen Training über Yoga bis hin zu Achtsamkeitstraining und Meditationen. So ist die heilsame und immunstärkende Wirkung von Meditation mittlerweile wissenschaftlich erwiesen. Ein wesentlicher Effekt ist, dass sich Ihr Nervensystem regeneriert und Ihr Parasympathikus chemische Prozesse in Ihrem Körper steuert, die gesundheitsfördernd sind.

Wenn Sie jedoch keine Geduld für eine 30- oder gar 60-minütige Meditation haben, reichen schon wenige Minuten – bis hin zu einer. Jede Minute ist besser als keine. Und so können Sie sich auch langsam an längere Meditationen herantasten. Wenn Sie in einen entspannten und ausgeglichenen Zustand sind, können Sie Frieden mit Situationen schließen, die Ihnen nicht gefallen und erkennen besser, welche Chancen in ihnen stecken.

Eine kleine Herzmeditation für den Anfang und jederzeit für Zwischendurch ist Folgende:

1. Herzfokus:
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das Gebiet rund um Ihr Herz.

2. Herzatmung:
Stellen Sie sich vor, dass Sie durch Ihr Herz ein- und ausatmen.
Atmen Sie dabei etwas langsamer und tiefer als gewöhnlich. Atmen Sie circa eine Minute mit dem Fokus auf Ihr Herz. Das sind ungefähr acht tiefe Atemzüge. Wenn Sie mit Ihren Gedanken abschweifen, konzentrieren Sie sich wieder auf Ihr Herz.

Sie verändern so Ihre Herzratenvariabilität, werden ruhiger und gelassener.

Achtsam sein:

Achtsamkeit bedeutet, Sie sind mit Ihrer Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt. Dass Sie ganz präsent bei dem sind, was Sie gerade tun oder denken. Wenn Sie denken, denken Sie. Wenn Sie etwas tun, tun Sie etwas. Richten Sie alle Ihre Sinne darauf aus. Das können ganz banale Dinge sein, wie putzen oder das Geschirr abwaschen. Sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen Sie bewusst, was Sie gerade wahrnehmen. Konzentrieren Sie Ihre Gedanken auf genau den Moment. Daseinsfreude kann nur im aktuellen Augenblick stattfinden und das können Sie so üben. Zudem fokussieren Sie sich, blenden andere Reize aus und entspannen Ihr Nervensystem. Auf diese Weise kommen Sie mehr in Kontakt mit sich selbst.

Im Buddhistischen gibt es sogenannte Gathas, kurze Verse, die täglich rezitiert werden können. Sie helfen, Achtsamkeit zu praktizieren und Daseinsfreude zu entwickeln. Ein Beispiel:

Beruhigung der Atmung:
Ich atme ein und beruhige meinen Körper.
Ich atme aus und lächle.
Verweilend im Jetzt,
weiß ich, jetzt ist ein zauberhafter Moment!

Wenn Sie jetzt meinen, okay, das ist ja alles ganz nett und kann ich vielleicht mal ein oder zwei Tage machen, aber dann reicht es mir auch schon wieder, dann denken Sie daran, dass sich beispielsweise buddhistische Mönche ihr ganzes Leben lang darin schulen. Denn Leben im Hier und Jetzt ist eine absolute Herausforderung und muss genau so trainiert werden wie Muskelaufbau oder Fachwissen.

Gelassenheit und Wohlwollen:

Kennen Sie die Metta-Meditationen? Hierbei handelt es sich um Kurzmeditationen, die zum Ziel haben, eine freundlich-wohlwollende Haltung sich selbst und anderen gegenüber einzunehmen. Sie sind ähnlich einer Gatha kurze Sätze, die man zunächst an sich selbst richtet und dann an andere, nahe stehende beziehungsweise auch unbekannte Personen. Oder auch an Menschen, mit denen man Schwierigkeiten hat, was natürlich eine besondere Herausforderung darstellt. Dabei geht es nicht nur darum, diese Worte in Gedanken zu sagen, sondern sie bestenfalls auch zu fühlen. Denn dann können emotionale Zustände erreicht werden, die direkte Auswirkungen auf Ihren Körper und Ihren Geist haben:

Möge ich glücklich sein, mit dem was ist.
Möge ich frei von Sorgen und Ängsten sein.
Möge ich gesund und voller Vitalität sein.
Möge ich geborgen sein und in Frieden leben.

Im Anschluss ersetzen Sie „ich“ durch den Namen einer bestimmten Person oder einer Gruppe Menschen.


Dankbar sein:

Wofür sind Sie gerade dankbar? Der Kaffee am Morgen, die Familie oder die blühende Blume auf dem Fensterbrett? Wer selbst in Krisenzeiten etwas finden und seinen Fokus darauf ausrichtet, fördert die eigene Gesundheit. Dankbarkeit stärkt das Herz und das Immunsystem. Verändern Sie Ihre Perspektive. Nehmen Sie immer öfter wahr, wofür Sie dankbar sind. Mehr dazu finden Sie auch hier: https://gabrielawischeropp.de/danke-eine-hymne-auf-das-leben/


Übrigens:
 Der österreichische Neurologe und Psychiater Viktor Frankl, der als einziger seiner Familie das Konzentrationslager überlebt hat, machte es sich zur Aufgabe, sich unabhängig von den äußeren Umständen an seinem Leben zu erfreuen. Frankl sagte einmal: „„Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.

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