
Von Präsentismus wird gesprochen, wenn Arbeitnehmer:innen zur Arbeit gehen, obwohl sie sich krank fühlen bzw. sind. Damit verbunden können starke Leistungstiefs und eine Steigerung der Fehlerquote sein. Bei länger andauernden Einschränkungen, wie Burn-out, Depressionen oder Süchten hat dies oft negative Auswirkungen auf Arbeitsqualität und Teamgeist. Zudem besteht bei Infektionen natürlich die Gefahr, Kolleg:innen anzustecken.
Präsentismus kann verschiedene Ursachen haben. Beispielsweise, dass Mitarbeiter:innen sich ihren Kolleg:innen gegenüber verpflichtet fühlen, dass sie sich nicht eingestehen, dass sie seelisch angeschlagen sind, oder dass sie persönliche Konsequenzen fürchten, wenn sie zu häufig fehlen würden.
Auch schlechte Führung kann Präsentismus fördern. Wenn die Motivation sinkt oder der Führungsstil eine Belastung im Arbeitsleben darstellt. Beispielsweise weil Klarheit oder Entscheidungskompetenz fehlen, Informationsdefizite entstehen oder Unter- bzw. Überforderung damit einher gehen. Dann betrachten viele Mitarbeite:innen ihre Zeit am Arbeitsplatz als verschwendete Lebenszeit und machen maximal „Dienst nach Vorschrift“.
Präsentismus ist für die Personalabteilung oft eine regelrechte Blackbox. Messbar sind die wirtschaftlichen Einbußen und die Auswirkungen auf den Teamgeist nur sehr schwer. Und inwiefern Präsentismus durch die Zunahme an Homeofficetätigkeiten gefördert wird, lässt sich derzeit noch nicht einschätzen. Das ist aktuell noch eine „gefühlte Größe“.
Laut statista.com ist in Deutschland der jährliche Produktivitätsverlust pro Mitarbeiter:in durch Präsentismus deutlich höher als durch Absentismus. So wurden durch Präsentismus aufgrund von Migräne durchschnittlich 20,5 % Produktivität eingebüßt. Während es durch Absentismus 4,5 % waren. Bei den psychischen Erkrankungen lagen die Zahlen für den Produktivitätsverlust bei 15,3 % durch Präsentismus und 10,7 % durch Absentismus.
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Gabriela Wischeropp
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