Unsere heutige Welt bringt es mit sich: Alles soll immer schneller sein. Agile Teams sollen in immer kürzer werdenden Zeiten erfolgreich ihre Ziele realisieren. Persönlichkeitsentwicklung, wie Führungskompetenzen, Kommunikationsfähigkeiten oder der Umgang mit Stress, am besten in einem Tag erlernt und anschließend möglichst messbar im Alltag umgesetzt werden.
Doch wenn es um menschliches Wachstum geht, findet dieses selten über Nacht statt. Individuelle wie kollektive Entwicklung bedeutet vor allem lebenslanges Lernen. Und eine Unternehmenskultur zu gestalten, in der ein humanitärer wie situativer Führungsstil vorherrscht, Mitarbeiter effektiv miteinander kommunizieren, soziale Konflikte rechtzeitig angeschaut und gelöst werden und alle gemeinsam an einem Ziel und bestenfalls noch an der Unternehmensvision arbeiten, ist ein permanenter Prozess. In diesem Prozess gibt es Instrumente wie Persönlichkeitsentwicklungsseminare, Strategieworkshops, Teambildungsmaßnahmen oder regelmäßige Supervision für Führungskräfte und Teams. Externe Berater und Trainer, die mit einem Blick von außen, Impulse geben, um diesen Wachstumsprozess stetig zu fördern, sind daher eigentlich ein Muss. Doch oft scheuen Unternehmen den finanziellen und zeitlichen Aufwand, obwohl sich diese Investitionen bei konsequenter Umsetzung meist rechnen. Ich gehöre ebenfalls zu diesen externen Dienstleistern und verstehe meinen Beruf als Berufung. Mit Begeisterung begleite ich Unternehmen, eine gesunde und leistungsfähige Kultur zu fördern. Deshalb möchte ich an dieser Stelle Ihre Aufmerksamkeit auf ein Instrument legen, das in den hiesigen Unternehmen kaum genutzt wird, obwohl es meist schnellere und effektivere Entwicklung ermöglicht als viele trockene Trainings: das pferdegestützte Coaching.
Weltweit setzen immer mehr Managementinstitute das pferdegestützte Coaching in ihrer Ausbildung ein, weil es ein attraktives Aufwand-Nutzen-Verhältnis bietet.
Abhängig vom Ziel des Seminars erhalten die Teilnehmer verschiedene Aufgaben, die sie gemeinsam mit den Pferden lösen sollen. Das Training findet am Boden in der Halle oder im Freien statt. Es wird dabei nicht geritten. Die Mitarbeiter können bereits Erfahrung mit Pferden haben oder noch nie etwas mit ihnen zu tun gehabt haben, beides ist möglich. Denn generell profitiert jeder Teilnehmer von dieser speziellen Coachingmethode.
Pferde spiegeln sofort und direkt das eigene Verhalten, Ängste, Denk- und Gefühlsmuster, Selbstvertrauen, Authentizität und Kompetenz wieder. Ehrlicher geht es nicht. In Echtzeit erhalten Sie durch die Reaktion des Tieres augenblickliches Feedback auf intuitives, unbewusstes und bewusstes Verhalten – ob als Führungskraft oder im Team. Durch die schnellen und nachhaltigen Lernerlebnisse handelt es sich um eine lösungsorientierte Coachingmethode, die emotionale und mentale Stärke fördert. Gleichzeitig wird eine Kultur des Vertrauens und Respekts gefestigt. Führungskräfte und Mitarbeiter profitieren von raschen und nachhaltigen Wachstumsprozessen. Potenziale können schneller erkannt und erschlossen werden. Nachwuchsführungskräfte erweitern auf diese Weise spürbar ihre soziale Führungskompetenz, bereits versierte Leiter und Manager stärken ihre Fähigkeiten für eine transparente und authentische Führungskultur. Innerhalb des Teams verbessert sich die Kommunikation und erhöht sich die Teameffektivität.
Das Pferd ist, ebenso wie der Mensch, ein soziales Wesen. Daher wendet es sich dem Menschen zunächst grundsätzlich zu. Als Herdentiere testen sie aber kontinuierlich die Vertrauenswürdigkeit und Führungsfähigkeit des Gegenübers, denn davon hängt ihr Überleben ab. Und da Pferde Fluchttiere sind, die überwiegend nonverbal kommunizieren, reagiert ihr Wahrnehmungssystem sehr sensibel auf die Signale des Menschen. Dabei spielen Status und Aussehen keinerlei Rolle. Pferde akzeptieren Menschen davon unabhängig. Eine ranghohe Führungskraft wird also nicht kraft der eigenen Position das Pferd führen können, sondern ausschließlich durch Haltung, Ausstrahlung und Kommunikationsfähigkeit.
Die Interaktion mit dem Pferd sensibilisiert unter anderem die nonverbale Ausdrucksfähigkeit als auch die eigene Körperwahrnehmung. Untersuchungen haben gezeigt, dass in der Arbeit mit Pferden Konflikte, unbewusste Gefühle und soziale Beziehungen widergespiegelt und aufgelöst werden können. Schneller als jede Gesprächsrunde dies vermag. Denn Veränderungen und persönliches Wachstum dauern länger, wenn die Auseinandersetzung rein rational erfolgt. Emotionales Erleben verankert neue Verhaltens- und Denkweisen deutlich schneller und intensiver. Sichtbar werdende Schwächen können zu Stärken entwickelt sowie Potenziale gefördert werden. Auch zeigt sich direkt, wie groß die Kluft zwischen Selbst- und Fremdbild ist. Kleine Veränderungen im persönlichen Verhalten, die bereits große Wirkung zeigen, bewirken einen nachhaltigen Aha-Effekt.
Generell ergänzend zu allen Seminaren oder als separaten Workshop, wenn es um die Weiterentwicklung von Soft Skills geht. Beispielsweise zur Weiterentwicklung von Führungskompetenz, und um Teams, auch agile Projektteams, schnell arbeitsfähig zu machen – sowohl zu Beginn als auch in Phasen der Stagnation, in Krisenzeiten oder bei Konflikten:
Und generell …
Übrigens: Es lässt sich sogar feststellen, dass allein die Anwesenheit eines Pferdes den Blutdruck senken kann, entspannend wirkt und Depressionen lindern kann. Dies gilt natürlich erst mal nicht, wenn jemand Angst vor Pferden hat und der Stresslevel steigt. Doch auch diese Ängste zu überwinden bereichert den eigenen Entwicklungsprozess. Denn meist steckt dahinter ein tief sitzendes Glaubensmuster oder gar ein Trauma.
Der Einfluss des Trainings und der Pferde lässt sich messen. Über die Herzratenvariabilität können innere emotionale Zustände in Echtzeit und vor Ort sichtbar gemacht werden. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass eine Art Synchronisierung des Herzrhythmus zwischen Menschen und Tieren stattfinden kann, und zwar in beide Richtungen. Pferde reagieren auf menschliche Emotionen sensibel und unmittelbar. Auch auf sofortige Änderungen dieser Emotionen. Dies kann zusätzlich zum direkten Erleben auf der Verhaltensebene über das HRV-Muster, also der Herzratenvariabilität, dargestellt werden. Aktuell werden die Forschungen mit Pferden ausgeweitet. Pferde kommen anscheinend schneller wieder in einen kohärenten Zustand als Menschen, wenn sie diesen verlassen haben. Dies wiederum kann sich auf Menschen übertragen. Umgekehrt gilt dies ebenfalls. Mit Menschen, die in einer kohärenten Zustand sind, nimmt das Pferd positiven Kontakt auf. Dies verstärkt sich insbesondere dann, wenn die Kohärenz durch ein Gefühl der Wertschätzung erzeugt wurde.
Wenn Sie mehr über Kohärenz und Herzratenvariabilität erfahren wollen, klicken Sie hier: https://gabrielawischeropp.de/24-48-h-hrv-messung/
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