Kennen Sie das? Das Telefon klingelt, Sie sehen nur die Nummer und schon beginnt Ihr Herz schneller zu schlagen, Ihre Hände werden feucht, Ihnen wird vielleicht sogar flau im Magen und Sie denken „Nein, nicht der schon wieder.“
Sie sind ärgerlich, ängstlich, sorgenvoll, genervt …, weil jemand am anderen Ende des Telefons ist, der Ihnen unangenehm ist. Ihre Muskeln verspannen sich eventuell oder vielleicht wird es in Ihrer Magengegend oder in den Knien flau.
Umgekehrt haben Sie eine Kundenbeschwerde erfolgreich gemeistert und Ihr Vorgesetzter ist voller Anerkennung für Sie. Sie gehen nach Hause, fühlen sich leicht, zufrieden, beschwingt …, sind innerlich gelassen und gleichzeitig voller Aufmerksamkeit für Ihre Umgebung, sind freundlicher als sonst zur Supermarktkassiererin, zu Ihrem Partner, zu den Kindern und denken sich, was für ein gutes Leben Sie doch haben.
In beiden Situationen lösen Ihre Emotionen entsprechende Körperreaktionen und Gedanken aus. Abhängig von den äußeren Umständen. Doch wäre es nicht toll, wenn Ihr emotionaler Zustand nicht davon abhängig ist, was gerade passiert, sondern Sie diesen selbst regulieren können? Sie könnten sich selbst öfters in beschwingte Stimmungen versetzen oder bei Stress und Ärger gelassener reagieren.
Wissenschaftlich ist erwiesen, dass negative Gedanken und Emotionen Stresshormone im Körper produzieren, die Energie rauben, das Immunsystem hemmen, Leistungsfähigkeit einschränken und klarem Denken im Weg stehen. Emotionen lösen chemische Prozesse aus: Sie sind mit dem Nervensystem und mit Herz- sowie Gehirnaktivitäten verbunden. Sie motivieren oder blockieren, fördern oder schwächen Gesundheit.
Was jedoch ist zuerst da? Die Gedanken oder die Emotionen? Tatsächlich sind es die Emotionen, die in Bruchteilen von Sekunden entstehen und sofort unsere persönlichen Gedankenmuster und Körperreaktionen auslösen.
Wenn Sie also aktiv, gesund und erfolgreich Ihren Alltag steuern sowie sich und Ihre Mitarbeiter führen wollen, unabhängig von äußeren Bedingungen, ist eine hohe Emotionale Kompetenz von großem Nutzen.
Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, unsere eigenen Gefühle und die des Gegenübers zu erkennen. Und so mit Emotionen umzugehen, dass wir sowohl unsere Gesundheit als auch unsere mentale Kraft steigern. Und es ist die Fähigkeit, mit anderen Menschen zufriedenere und gewinnbringendere Beziehungen führen: im Berufs- und Privatleben. Ziel ist es dabei, Win-Win-Situationen herzustellen. Davon profitieren alle Beteiligten: Der Zusammenhalt mit anderen, privat wie beruflich, wird gestärkt, die Kommunikation verbessert und die Produktivität erhöht.
Die eigenen Gefühle wahrnehmen und verstehen.
Die eigenen Emotionen gesundheitsstärkend regulieren. Ziele und Visionen realisieren.
Die Gefühle anderer wahrnehmen und verstehen.
Zwischenmenschliche Beziehungen verstehen und steuern.
Emotional intelligent zu sein bedeutet nicht, übermäßig gefühlsbetont zu sein und jedem gleich sein Herz auszuschütten. Sondern es geht darum, von einer höheren Warte aus, sich selbst, Menschen und Situationen wahrzunehmen, in die Rolle eines Beobachters zu schlüpfen und anschließend sinnstiftend damit umzugehen. Immer mit dem Ziel, auch in unangenehmen Situationen gesund und stärkend zu handeln. Emotionale Klarheit hilft effektiv und zielorientiert zu handeln. Sie fördert Gesundheit und Produktivität.
Im Alltag, und insbesondere im Berufsleben, schenken wir Emotionen nur wenig Aufmerksamkeit. Wir rationalisieren gern oder haben gar eine gewisse Angst vor Gefühlen. Meist hängt das damit zusammen, dass wir fürchten, Gefühlen ausgeliefert zu sein. Nicht die Kontrolle und bewusste Steuerung über diese zu haben. Oder nicht zu wissen, wie man mit ihnen umgehen soll. Aber je mehr Sie Ihre Emotionale Intelligenz steigern, desto mehr entscheiden Sie, wie Sie mit Emotionen umgehen und wie Sie sich selbst managen, um Ihre Gesundheit zu fördern sowie Ihre Ziele und Visionen zu erreichen!
Selbstwahrnehmung
Bevor Sie den Hörer abnehmen, atmen Sie erst mal tief ein und aus. Bleiben Sie bei sich. Wenn Sie nicht genau wissen, wie das geht, dann nehmen Sie Ihren Körper ganz bewusst wahr. Geben Sie sich selbst erst mal ein paar Sekunden und akzeptieren Sie Ihre Gefühle so wie sie gerade auftauchen. Sie können trotzdem (re)agieren. Machen Sie sich bewusst, dass Sie die Freiheit über ihre Handlungen und Worte haben. Geben Sie dem anderen tatsächlich die Macht über sich? Die Macht über Ihre Emotionen? Oder entscheiden Sie selbst, wie sich fühlen?
Das gelingt natürlich in wenigen Sekunden nicht immer sofort. Insbesondere, wenn Sie es nicht gewohnt sind, erst mal auf sich selbst zu schauen. Reflektieren Sie später die Situation, wenn Sie etwas Ruhe haben. Schauen Sie sich ihre Gefühle genauer an. Was hat Sie genervt? Was haben Sie befürchtet? Wie hat Ihr Körper reagiert? Was haben Sie gedacht? Was hätten Sie sich anders gewünscht, wie Sie selbst reagieren (nicht der andere)? Nehmen Sie einfach erst mal nur Ihre Antworten wahr, ohne gleich etwas verändern zu wollen.
Selbstmanagement
Sie können das Verhalten des Anrufers nicht ändern, aber Sie können Ihre Reaktion ändern. Mit Hilfe eines bewussten, ruhigen und tiefen Atmens können Sie sich zunächst einmal stärken. Denn der Atem wirkt direkt positiv auf Ihr Herz und Ihr Autonomes Nervensystem. Mentaltechniken können Sie unterstützen, sich selbst das zu geben, was Sie sich eigentlich von dem Anrufer wünschen oder eine andere Haltung einzunehmen. So machen Sie sich unabhängig von anderen und gewinnen wieder die Kontrolle über sich selbst.
Einfühlungsvermögen
Wenn Sie ein Problem mit dem Anrufer haben, machen Sie sich klar, was er eigentlich will. Und zwar nicht vordergründig und auf den ersten Blick, sondern welche tieferen Absichten hat er oder sie. Was ist das wahre Anliegen? Steht er oder sie vielleicht unter Druck und will erfolgreich sein, um Anerkennung zu bekommen? Lässt er oder sie gern Dampf ab, weil kein anderes Ventil für die Unzufriedenheit zur Verfügung steht? Ist er oder sie im tiefsten Herzen unglücklich und weiß nicht, wie damit anders umzugehen ist? Fehlt es an wirklichem Selbstwertgefühl und wird das durch wichtigtuerischem Aufspielen kompensiert? Oder oder oder … Versuchen Sie, Ihr Gegenüber nicht zu verurteilen, verändern zu wollen oder sich aufzuregen. Nehmen Sie einfach erst mal nur wahr. Ganz neutral.
Beziehungsmanagement
Wenn Sie selbst ruhiger sind und erkennen, welches innere Bedürfnis sie selbst und der andere haben, lassen Sie es erst mal einfach stehen. Bewerten Sie weder sich noch den anderen, sondern versuchen Sie erst mal beides zu akzeptieren. Vielleicht sehen Sie, welche Bedürfnisse oder Werte im Kontakt aufeinander prallen. So werden Sie innerlich gelassener. Allein das, ist schon Gold wert, um mit weniger Druck in den Kontakt zu gehen. In der Folge denken und handeln Sie lösungsorientierter und kommunizieren wertschätzender. So können sich auch Beziehungen und Kommunikation verändern und verbessern.
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Gabriela Wischeropp
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