1. Zur Kenntnis nehmen und akzeptieren:
Versuchen Sie nicht, Ihre negativen Gedanken und unangenehmen Gefühle zu unterdrücken oder zu bekämpfen – erlauben Sie stattdessen Ihren Emotionen, Gedanken und Empfindungen einfach zu kommen und zu gehen.
Nehmen Sie diese schlichtweg zu Kenntnis. Versuchen Sie nicht, sise zu ignorieren, zu bekämpfen oder zu steuern. Sagen Sie einfach zu sich selbst: „Aha. Da gibt es also die Sorge und die Angst.“ Verstehen Sie sich als Beobachter, als Zeuge des Augenblicks.
Versuchen Sie doch mal, sich auch bei Routinetätigkeiten, voll und ganz auf das zu konzentrieren, was gerade geschieht. Beispielsweise beim Autofahren, im Zug, beim Duschen.
2. Atem- und Körperübungen sind natürlich typische Achtsamkeitstechniken.
Über beides nehmen wir Kontakt zu uns und zur Gegenwart auf. Eine einfache Übung, die fast überall durchführbar ist, ist „Körpergrenzen finden“. Wenn Sie sitzen, setzen Sie sich noch einmal bewusst bequem hin. Nehmen Sie wahr, wie die Rückenlehne (wenn vorhanden) Ihre Wirbelsäule stützt und die Sitzfläche ihr Gesäß aufnimmt. Wenn Armlehnen da sind, bemerken Sie, wie es sich anfühlt, wenn auch das Gewicht Ihrer Arme getragen wird. Nehmen Sie sich Zeit. Fühlen Sie die Unterstützung auf direkte, körperliche Weise. Spüren Sie, wie die Lehne Ihre Wirbelsäule aufrichtet. Das kann stark und eindeutig sein, oder auch eher vage. Üben Sie. Dadurch lernen Sie, wie Ihr Gewahrsein von Mal zu Mal wächst und Sie lernen, Ihre Haut und Ihre Muskulatur als Grenzen wahrzunehmen, Ihre Empfindungen und Gefühl zu halten und zu umschließen.
3. Ein täglicher Zwischenstopp zum Innehalten:
Oft laufen wir im Hamsterrad, ohne es zu merken. Deshalb kann das bewusste Ausbrechen aus dem täglichen Funktionieren eine enorme Wohltat sein. Also eine tägliche kurze Pause, um innezuhalten und die Welt mit wachen Augen zu betrachten. Für diesen täglichen Innehalten-Zwischenstopp können Sie auch eine bestimmte Uhrzeit wählen und zur Erinnerung die Weckfunktion z. B. Ihres Smartphones nutzen:
- Unterbrechen Sie die aktuelle Tätigkeit, ganz egal, was Sie gerade tun (natürlich nur, soweit dies möglich ist).
- Widmen Sie Ihre Aufmerksamkeit der momentanen Situation. Denken Sie weder an Vergangenes noch an die Zukunft.
- Betrachten Sie die Umgebung und lenken Sie die Aufmerksamkeit auf die Geräusche und Gerüche um sich herum.
- Bemühen Sie sich, die Situation nicht zu bewerten, sondern alles so zu nehmen, wie es ist.
4. Perspektive ändern:
Das gewohnte Umfeld nehmen wir meist nicht mehr bewusst wahr, weil es uns hinlänglich bekannt ist. Wenn wir allerdings die gewohnte Perspektive ändern, werden sich uns neue Facetten im bekannten Umfeld erschließen. Altbekanntes von einer neuen Perspektive zu betrachten, kann schon gelingen, indem wir uns in eine andere Person hineinversetzen oder einen anderen „Sichtwinkel“ einnehmen.